
Köln NDK (ehemalige Bahndirektion) - Köln
Über das Projekt
Köln NDK (ehemalige Bahndirektion) - Köln
Kategorie
Naturstein, Putz und Stuck, Farbfassung und Anstriche
Auftraggeber
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH
Zeitraum
2012-2016
Ort
Köln
Das Objekt Ehemalige Bahndirektion Köln sollte unter Berücksichtigung denkmalgerechter Belange zu einem Bürogebäude umgebaut werden. An den Außenfassaden wurden umfassende restauratorische und sanierungstechnische Arbeiten in den Gewerken Ziegelmauerwerk, Naturstein, Kunststein, Beton, Putz und Fassadenanstriche durchgeführt. Die inneren Räumlichkeiten wurden entkernt und im Bereich der Eingangshallen nach historischem Vorbild wieder rekonstruiert. Dabei sollten soweit technisch möglich auch die vorhandenen bauzeitlichen und historischen Ausstattungselemente und Materialien wieder verwendet werden.
Für diese Zielsetzung war es zunächst erforderlich, den Bestand der Eingangshallen aufzunehmen und technologisch zu untersuchen. Folgende Fragestellungen galt es zu klären:
- Materialtechnische, formale und technologische Untersuchung des Bestandes, bezogen auf verbaute Natursteine, Kunststeine oder Fliesen und Mosaike im Bodenbelag, Treppenkonstruktionen und an den Wandflächen einschließlich gliedernder Elemente wie Pfeiler, Säulen oder Wandvorlagen samt der teilweise vorhandenen Polychromie und Vergoldung. Darüber hinaus waren die metallenen Brüstungsgitter und Geländer der Treppenläufe und der Galerien in gleicher Weise zu erfassen.
- Untersuchungen zum konstruktiven Aufbau der genannten Bauteile. Relevant war primär die Fragestellung, ob und mit welcher Technik der historische Bestand vor dem Abbruch ausgebaut und gesichert werden konnte zur späteren Wiederverwendung.
Für die Außenfassaden, bestehend aus Muschelkalk und Kunststeinputz wurde das LRP-Fachplanungsbüro damit beauftragt ein Gutachten zu erstellen mit den Themenschwerpunkten Erhaltungszustand der Natursteinarchitektur und der Putzfassaden sowie erforderliche Sanierungsmaßnahmen. Die Untersuchungsergebnisse zu den einzelnen Fassadenseiten wurden mit den Beteiligten und der Denkmalpflege erörtert und abgestimmt und in Leistungsverzeichnissen formuliert. In großen Teilen konnte der originale Bestand erhalten werden und durch behutsame Ergänzungen und spezifische Sicherungsmaßnahmen restauriert werden. An anderer Stelle war ein Austausch gegen Neuteile unabdingbar. Eine besondere Herausforderung bestand in der Rekonstruktion der aufwändig gestalteten, hochwertigen und vielfach geschädigten Kunststein-Putzelemente der beiden Seitenflügel des Gebäudes. Hier gelang es, die extrem starken Verschmutzungen, die tief in den Kunststeinputz eingedrungen waren, durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren und mit einem Anstrichsystem zu versehen, das in seinem Aufbau auf die bauphysikalischen Anforderungen der Fassade abgestimmt ist. Aufgrund der detaillierten Voruntersuchungen und Vorplanungen wurden die Ausführungszeiten und die veranschlagten Kosten sehr genau eingehalten.